En diciembre de 2018 – por el Dr. Peter Boskamp ...


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Natürlich oder doch lieber Medikamente?
Im Prinzip ist diese Frage falsch. Es zeigt uns dennoch wie in den letzten, sagen wir 30 Jahren, die medizinische Begleitung im Taubensport gesehen wird. Es hat den Anschein, als wenn diese Kontroverse künstlich aufrecht gehalten wird, um dafür zu sorgen, dass die Züchter bloss nicht anfangen in die richtige Richtung zu schauen. Die Frage ist nicht entweder Medikamente oder ein natürliches Verfahren. Es geht um die Synergie zwischen dem Einen und dem Anderen.
Medikamente
Die medikamentöse Begleitung im Taubensport hört bei den meisten Tierärzten beim Verschreiben von Medikamenten an kranke Tauben auf. Das ist erst mal auch nicht falsch. Als Tierarzt bin ich sehr froh, dass wir die Möglichkeit (noch) haben Antibiotika zu verschreiben falls eine Krankheit ausbricht. Genauso wie die Feuerwehr froh ist Wasser zu haben wenn es ein Feuer gibt. Aber wie bei einem Feuer müsste es auch in der Tiermedizin mit dem Löschen nicht enden, es müsste auch an Brandvorbeugung gedacht werden. Dann müssten auch nicht stets Leiterwagen und sonstiges grosses Material für einen brennenden Mülleimer ausrücken. Was meine ich hiermit? Tauben sind Träger einer ganzen Skala von Bakterien und anderen potentiellen Krankheitserregern. Ich betone hier besonders potentielle Krankheitserreger. Denn lange nicht alle Tauben werden durch die Anwesenheit von Streptokokken, E. Coli, Proteus usw. krank. Wir nennen diese Bakterien auch fakultativ pathogene Bakterien. Das sind Bakterien die unter bestimmten optimalen Bedingungen Krankheiten verursachen können, dies aber bei Tauben mit einer optimalen Gesundheit nicht tun werden. Trotzdem werde ich regelmässig konfrontiert mit Züchter konfrontiert, die auf Empfehlung eine Kur gegen E. Coli oder Streptokokken gemacht haben, obwohl es sich nicht um eine Krankheit handelt. Die Bakterien werden dann nur bei einer Vorsorgekontrolle im Kot nachgewiesen. Es kostet oft viel Zeit Taubenzüchter davon zu überzeugen, dass dies völliger Schwachsinn ist. Es gibt zum Beispiel eine grosse Zahl an unterschiedlichen E. Coli-Stämmen. Viele hunderte. Hiervon sind viele überhaupt nicht krankheitserregend und werden sogar als nützlich angesehen. Diese abzutöten ist also komplett zwecklos. Anders wird es wenn bei der Obduktion einer Taube obengenannte Bakterien in Organe nachgewiesen werden wo sie nichts zu suchen haben. Das ist eine ganz andere Geschichte. In diesen Fällen kann man am besten ein Antibiogramm machen lassen, um zu testen, welche Medikamte die beste Wirkung haben.Der Versuch, Bakterien im Darm abzutöten erinnert mich immer an eine Werbung mit dem Slogan: ‘Tötet 99 % der Haushaltsbakterien’. Die Frage war nicht nur ob diese getötet werden mussten, aber es wird auch eine Scheinsicherheit suggeriert. Denn wenn von 100 Bakterien eine übrigbleibt, wird diese eine sich nach etwa 20 Minuten vermehrt haben (es wird davon ausgegangen dass eine Bakterie sich alle 20 Minuten teilt). Das heisst, dass sie nach etwa 2 Stunden schon wieder auf dem alten Niveau sein können. Hiermit will ich nicht behaupten, dass Desinfektion nicht nützlich sein kann. Wir müssen alles nur in der richtigen Perspektive sehen und keine Scheinwelt erschaffen wollen.Das Gleiche gilt für die Anwendung von Antibiotika. Wenn wir diese gegen Bakterien einsetzen. die nur unter für sie guten Bedingungen zu Krankheit führen werden, dann erschaffen wir auch so eine Scheinsicherheit. Denn die Anwendung von diesen Mitteln, wenn sie gar nicht notwendig sind, wird in einer Selektion der kräftigeren Exemplare resultieren. Diese werden als letzte den Antibiotika zum Opfer fallen. Der Züchter hat das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Aber in Wirklichkeit kann es so sein, dass er das Problem, das es noch nicht gibt, in die Hände spielt. Vernünftige Benutzung von Antibiotika ist deswegen mehr als erwünscht. Wir sollten alle darauf achten, dass wir die richtigen Mittel anwenden wenn es wirklich Notwendig ist. Wenn das Wasser schon von der Feuerwehr verschwendet wird für kleine Feuerchen besteht die Gefahr, dass zu wenig Wasser da ist wenn es ein richtig grosses Feuer gibt.

Deswegen sollte die Behandlung von kranken Tauben als Startpunkt gesehen werden und nicht als Endstation.

 

Abwehr und natürliches Verfahren

Ich weiss auch das Bill Clinton mal sagte: ‘it’s the economy, stupid!’, aber für das Gesundheitswesen müsste eigentlich gesagt werden: ‘It’s the immunity, stupid!’. Denn darum dreht sich alles. Wenn das Immunsystem von Mensch und Tier optimal ist wird die Gefahr für Krankheitsausbrüche schon viel kleiner. In Analogie mit dem Feuer sei gesagt, wenn feuerfeste Materialen benutzt werden, wird ein Feuer weniger schnell um sich greifen können. Das zeigt uns sofort, dass das Verbessern des Immunsystems alleine natürlich auch nicht seligmachend ist. Wenn ein Feuersturm rast, kann man noch so viele vorbeugende Massnahmen treffen. Die Sache wird trotzdem in Flammen aufgehen.

Das Verringern der Medikamenteanwendung wir dazu führen, dass die schwächeren Brüder früher auffällig werden. Wir halten sie ja nicht mehr auf Trab mit Medikamenten. Dadurch ist eine bessere Selektion möglich, die letztendlich in eine gesündere Taubenpopulation resultieren wird. Was wir in den letzten 40 Jahren gesehen haben ist, dass die Tauben immer mehr von Medikamente abhängig geworden sind. Könnte es nicht so sein, dass wir anscheinend immer mehr Krankheiten bei den Tauben sehen? Haben wir uns mit unserer Vorgehensweise nicht teilweise selber ins Bein geschossen?

Die Praxis lehrt uns überdeutlich, dass die übermässige Verwendung von Antibiotika schon seit längerer Zeit vorbei ist und vor allem mehr auf Prävention gesetzt wird. So entsteht nicht nur eine bessere Kondition bei den Tauben sondern auch eine verringerte Empfindlichkeit für Krankheiten. Es ist jedoch eine Illusion anzunehmen, dass so etwas innerhalb eines Monats erreicht werden kann. Oft genug kontaktieren Leute mich kurz vor Saisonanfang, um sich über die vorbeugenden Möglichkeiten zu informieren. ‘Ich will dieses natürliche Verfahren auch mal versuchen.’ Ich weiss dann schon schnell, dass dies zwecklos ist. Der betreffende Züchter erwartet eine Art von Wunder aus eine Dose. So geht das aber nicht. Ein vorbeugendes Verfahren benötigt eine andere Sichtweise auf die Versorgung der Tauben.

Zum Glück sind wir nicht mehr die einzige Firma, die sich für mehr vorbeugende Verfahren und auf das Steigern der Abwehrkräfte stark macht.

Es geht im Taubensport immer mehr darum das ‘Feuerchen lösch-verfahren’ zu verändern in diefeuervorbeugenden Massnahmen. Nur so können wir dem Taubensport helfen weniger Medikamente zu benutzen. So können wir auch wieder besser selektieren. Wahrscheinlich machen wir die Tauben so auch weniger für allerhand ‘neue’ Infektionen empfänglich, die immer wieder vorkommen zu scheinen.

Spezielle Beachtung verdient auch die Prävention mittels Impfungen. Es lehrt die Praxis, dass es diverse Impfstoffe gibt, die einen grossen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheitsausbrüchen leisten, vor allem bei Jungtauben. Auch hierdurch bleibt im jungen Taubenkörper mehr Energie übrig, die dann in der Entwicklung des Körpers investiert werden kann.

 

Sportbegleitung

Der Taubensport hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Will man auf den Wettflügen erfolgreich sein darf nichts dem Zufall überlassen werden. Dennoch sollte das nicht bedeuten, dass man mit der Medizinschachtel streuen muss. Eine gute Sportbegleitung soll aus eine guten Selektion im Herbst bestehen, einer optimalen Versorgung während der Mauser, einer gründlichen Gesundheitskontrolle weit vor der Flugsaison und das unterstützen der natürlichen Abwehr. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, darf man auch positive Effekte von unterstützenden Futterergänzungen während der Wettflüge erwarten. Während der letzten 8 Jahre beschäftigen wir uns intensiv mit der Verbesserung der Form und der Ausdauer der Tauben auf Wettflügen. Doping ist dabei, selbstverständlich, von Übel. Ich bin nicht nur einen grossen Widersacher von Doping, es ist auch gar nicht notwendig. Die Resultate auf lokaler, regionaler, provinzialer und nationaler Ebene können durch eine optimale Unterstützung des Immunsystems erreicht werden und nachdem eventuelle Krankheiten lange vor der Saison behandelt wurden, so wie es sich gehört.

Wenn das richtig geschehen ist kann mit ebenfalls natürlichen Mitteln auf den Wettflügen grosses geleistet werden. Diese natürlichen Produkte gehören m.E. zur Sportbegleitung.

 

Drei G’s

Wie gesagt sollen die Tauben vor der Saison schon frei von Krankheiten sein, das Immunsystem soll optimal funktionieren. Erst dann hat die Anwendung von Futterergänzungen (Sportbegleitungsprodukten) seinen Wert. Aber wenn die drei G’s nicht vorhanden sind hat es gar keinen Zweck. Die drei G’s sind gute Tauben, guter Schlag und guter Züchter. Die Benutzung von welchen Mitteln auch immer macht keinen Sinn wenn keine gute Selektion stattfindet und die Belüftung auf dem Schlag sub-optimal ist. Es ist der Gute Züchter der dafür zu sorgen hat.
¡Buena suerte!

Boskamp_aug_2012

Su Peter Boskamp

 

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