Liebe Leserinnen und Leser,

die “heiße Phase” der Alttaubenflüge 2015 ist nun vorbei. Über die Rangfolge in den unterschiedlichsten Meisterschaften, über Siege auf großen und nicht ganz so großen Flügen, das Erringen von Medaillen und Ehrenpreisen ist entschieden. Das gilt nicht nur für die “Programmspieler”, eine Bezeichnung, die sich beginnt einzubürgern und die ich am liebsten als “Unwort” bezeichnen möchte. Auch die Freunde der internationalen Weitstrecke, egal ob aus der Süd–Ost oder der West–Reiserichtung, müssen sich nun der unerbittlichen Natur beugen. Die Tauben haben ganz einfach nicht mehr den Federstand, um große Strecken problemlos zu bewältigen. Da hilft auch kein Verdunkeln oder Belichten bei den Alttauben, geschweige denn das Einsetzen von Präparaten, die den Gefiederwechsel verzögern sollen. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, wenn ich im Zusammenhang mit den in der jetzigen Ausgabe befindlichen Reportagen darauf hinweise, dass wir eine Monatszeitung sind, die einen gewissen zeitlichen Produktionsvorlauf benötigt. Deshalb konnten wir nicht anders, als die Reiseleistungen in den Reportagen auf dem Stand des ersten Juliwochenendes zu aktualisieren – ohne Gewähr – versteht sich. Soweit diese natürlich zu diesem Zeitpunkt zu ermitteln waren.

Ermittelt haben auch unsere Mitarbeiter André Petan und Yannick Ungerer in den Ergebnissen der internationalen Weitstreckenflüge. Sie veröffentlichen für Sie in dieser Ausgabe u. a. die Blickfänger der IG Weitstrecke Reisesaison 2015, nämlich die Berichte über die Flüge Bourges, Limoges und Bordeaux. Bei diesen Flügen beteiligten sich zahlreiche Schläge aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien. Das Gleiche gilt in besonderer Weise für den internationalen Flug Pau, den ersten internationalen Weitstreckenflug 2015, den man durchaus als “Weitstreckenklassiker” jeden Jahres bezeichnen kann. Veranstalter ist die “Royal Colombe Joyeuse, Brüssel”, in Deutschland durchgeführt von der Arbeitsgemeinschaft zur Durchführung internationalen Brieftaubenwettflüge e.V. Euskirchen. Weitere Berichte über internationale Weitstreckenflüge – auch aus der Reiserichtung Süd Ost – werden in den kommenden Ausgaben veröffentlicht.

Wenn die Weitstrecke aufhört, fangen die Jungtaubenflüge an. Jedenfalls vom zeitlichen her gesehen eine Abfolge, die keinesfalls im Sinne einer modernen fortschrittlichen Gestaltung des Taubensportes ist. Denn das Reiseprogramm der Jungtauben am 8./9. August beginnen zu lassen, ist viel zu spät. Und in der Regel schafft man dann noch drei Preisflüge bis ca. 270 km. Warum müssen die Freunde des Jungtaubenspiels in der Zwangsjacke des antiquierten deutschen Reisesystems bleiben? Die so genannten Programmspieler, denen das Durchhalten eines kompletten RV-Reiseprogramms zu anstrengend ist, haben ja eine Alternative, nämlich die Weitstrecke. Und die Freunde des Jungtaubenspiels? Es muss doch nicht immer das Eine das Andere ausschließen. Vielleicht kommen noch ein paar Vorschläge!

Unabhängig davon befinden sich in dieser Ausgabe drei Beiträge, die sich inhaltlich mit der Problematik der Schlagführung insbesondere bei den Jungtauben beschäftigen. Auch die immer währende Problematik der Aussortierung von Jungtauben – ja, nein oder wenn ja welche überhaupt – wird beleuchtet.

Unter dem Motto “Tradition bewegt Generationen” treffen sich in den Monaten Januar und Februar jeden Jahres Taubenzüchter aus ganz Deutschland sowie aus den Niederlanden, Polen und Dänemark in Naumburg an der Saale, um ihre Tauben zum Ver­kauf und Tausch anzubieten. Lesen Sie dazu den interessanten Artikel unseres Mitarbeiters Steffen Röhl. Und dann haben wir auch wieder eine “Pikanterie des Monats”, deren Inhalt allerdings wesentlich harmloser ist als der in der Ausgabe Juli.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und plädiere weiter für die “Freiheit im Taubensport… wir arbeiten daran!” In diesem Sinne weiterhin “Gut Flug!”

www.brühl-taubenmarkt.de

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