Klaus Steinbrink – Sieben Mal unter den zehn Besten in Deutschland…


Mit dem zweiten Platz bei der Deutschen Verbandsmeisterschaft 2014,
Platz sechs bei der RV-Meisterschaft des Verbandes und Platz vier im Wettbewerb um den Klinik-
Cup konnte Klaus Steinbrink sich auf der nationalen Ebene eindrucksvoll zurückmelden.

Der Vollständigkeit halber soll noch der 22. Rang bundesweit bei der Zeitschrift „Die
Brieftaube“ genannt werden. Eindrucksvoll zurückmelden deshalb, weil er bereits
2001 10. Deutscher Meister geworden war, 2006 4. Deutscher Meister, 2009 9. Deutscher
Meister, 2010 3. Deutscher Meister und 2011 4. Deutscher Meister mit den
Jährigen und 8. Deutscher Meister Mittelstrecke.
Es gibt wohl nur ganz wenige Züchter in unserem Lande, die eine derart
beeindruckende Erfolgsbilanz vorweisen können. Dass er darüber hinaus weitere
Spitzenplatzierungen im RegV 256 – Osnabrück u. U. gegen 608 Mitglieder, die in
10 RVen organisiert sind, erringen konnte, verwundert ebenso wenig, wie die überragende
Stellung in der Fluggemeinschaft (3 RVen, ca. 150 Schläge) und in der RV
Osnabrück v. 1911. Sieben 1. Konkurse, darunter einer in der RegGrp, eine hohe
prozentuale Preisausbeute und 23 „Zweistellige“ nach 13 Touren, das sind schon
vorzeigbare Belege. Und es wären vermutlich wohl noch mehr Tiere mit zweistelliger
Preiszahl geworden, wäre nicht auch im RegV 256 der Endflug über 630
km von Sattled bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke „in die Hose gegangen“.
Klaus trauert noch heute fünf guten Fliegern nach, die ausgeblieben sind, darunter
echte Flugasse, die in den Jahren zuvor mit Spitzenplatzierungen und hohen
Preiszahlen auf sich aufmerksam gemacht haben. 30 Tauben gesetzt – 10 Preise lautete
das für Steinbrinksche Verhältnisse magere Ergebnis, aber die notwendigen
Zähler waren darunter. Das entscheidende dritte „V“ für vorbenannt brachte der
9710-11-529 nach Hause und wurde mit 13/11 Preisen, darunter ein „Erster“, 4410
km und 862,89 Ass-Punkten 1. Ass-Vogel im RegV.
Taubenfan von Jugend an

Obwohl Klaus Steinbrink schon seit etlichen Jahren dem Röhnfried Racing-Team
angehört, soll mit Blick auf die neuen Leser an dieser Stelle kurz sein taubenzüchterischer
Wedegang skizziert werden. Das Taubenvirus hat Klaus Steinbrink seit der
Geburt im Blut.Sein Vater Herbert war und ist noch heute Züchter und Spieler,
und so wurde er von frühester Jugend an mit unserem Sport vertraut gemacht.
Von ihm hat er auch in den Anfangsjahren viel gelernt. Von 1987 bis 1996 war Klaus
brieftaubensportlicher Einzelkämpfer.Dann erfolgte die Bildung einer Schlaggemeinschaft,
die unter der Bezeichnung Steinbrink-Kortling schnell auch bundesweit
für Furore sorgte und 13 Jahre auf allen Ebenen oben mitspielte. In der Saison
2011 konnte Klaus Steinbrink, nun mit seinem neuen Partner Marc Livermore,
aufgrund eines fehlenden 600-Kilometerfluges die Ergebnisse der vorherigen Jahre
auf nationaler Ebene zwar nicht wiederholen, regional waren die Sportfreunde jedoch
nicht von der Spitze zu verdrängen. Heute spielt Klaus wieder alleine, wobei
er Unterstützung besonders bei der Betreuung der Jungtauben durch seine Frau
Petra erhält.

steinbrink diva

Was fasziniert ihn am Taubensport?

„Natürlich die Kreatur Taube, der Wettflug, wenn die Tiere vom Himmel
schießen, die Gesellschaft unter den Züchtern. Für mich bedeutet Taubensport aber
auch, sich nach der Arbeit auf den Schlag zurückzuziehen und bei einer Flasche Bier
und leider zu vielen Zigaretten die Tiere nur zu beobachten. Das Telefon stecke ich
dann ins Futtersilo, damit mich niemand stört. Nach zwei Stunden bin ich ein neuer
Mensch“.
Die Besten der vergangenen Saison

Gespielt wird aus zwei Reiseschlägen, die sich auf dem Boden eines Nebengebäudes
befinden. 80 Köpfe umfasst der Reisebestand, von denen um die 70 in den Korb
kommen. Von den 10 stärksten Fliegern bleibt der Partner zu Hause. Ansonsten
wird nach der totalen Witwerschaft gespielt. In der Regel wird der gesamte Bestand
vom ersten bis zum letzten Preisflug durchgesetzt und nur in Ausnahmefällen
ein Tier aus dem Rennen genommen, sei es, um einem erschöpften Jährigen die
erforderliche Ruhepause zu gönnen, sei es, weil ein Partner ganz besonders stark
fliegt. Somit erklärt sich, dass 66 Tiere auf dem 1. Preisflug gesetzt wurden und auf
dem vorletzten Flug noch 46 die Kabine sahen. Trotz der großen Satzzahlen werden
hohe Prozentzahlen erzielt. Aus der Vielzahl der Spitzenflieger können aus
Platzgründen nur einige vorgestellt werden.

steinbrink 3 tauben
Bestes Weibchen im RegV und in der RV wurde die 9710-11-541 mit errungenen
13/13 Preisen, darunter je einen 2., 7.und 9. Konkurs, 4813 Preiskilometern und
1079,79 Ass-Punkten. Bereits 2012 war sie Miterringerin der 4. Deutschen Jährigenmeisterschaft
und der 8. Deutschen Mittelstreckenmeisterschaft.
Mit 12 Preisen, darunter die Spitzenplatzierungen 2., 2., 3., 4., und 5., 4637 km und
1071,28 Ass-Punkten wurde die 9710-12-213 im RegV 2. Ass-Weibchen und
belegte bundesweit den 50. Platz. Kaum schwächer waren ihre Brüder mit den
Ringnummern 9710-12-212 und 9710-12-366. Der „212“ war bei 13 Einsätzen 11
Mal erfolgreich und kann einen „Dritten“ von Forchheim (359 km) vorweisen. 3449
Preiskilometer und 938,23 Ass-Punkte wurden auf seine Habenseite gebucht.
Einen Preis mehr, nämlich 12, holte der„366“. Darunter befindet sich ein 1. Konkurs
von Parsberg (439 km). Er erzielte damit 976,99 Ass-Punkte bei 4176 Preiskilometern.
Eltern dieses Erfolgstrios sind der 9710-03-231 und die 4242-08-227. Letztere
stammt von Dirk Schroll und geht auf die Linie Heremans-Ceusters zurück. Sie ist
ein wahres Zuchtjuwel und hat mit unterschiedlichenPartnern zahlreiche Asse gezogen.
Auch die Enkel dieses Weibchens konnten bereits im Korb überzeugen. In
der Verbindung mit dem „231“ hat unser Sportfreund ein echtes „Titanenpaar“ gefunden.
Der „231“ war selbst ein absolutes Reiseass, das u.a. auf dem Endflug einen
„RegV-Ersten“ für sich verbuchen konnte.
Er geht auf Klaus‘ alte „Crack-75-Sorte“ zurück und hat mit dem „50“ ein Flugass als
Vater.Ein weiteres Reiseass ist die 9710-11-553. In der abgelaufenen Saison finden wir
sie 11 Mal in der Liste. Gegen 6872 Mitbewerber flog sie den 1. Konkurs von 439 km.
Insgesamt kam sie auf 3741 km und 817,18 Ass-Punkte und wurde 3. Ass-Weibchen im
RegV. Auf dem 12. Preisflug trieb sie ihrem Besitzer die Sorgenfalten auf die Stirn, denn
sie fehlte am Flugtag. Am Folgetag erreichte sie dann doch gegen 11.30 Uhr die heimatlichen
Gefilde. Bereits 2013 wurde sie bestes Weibchen im RegV. Übrigens ist sie
eine Halbschwester zu dem o.a. Erfolgstrio.
Dass auch zugeholte Tiere bei Klaus zu Assen werden, zeigt das Beispiel der 0132-
12-688, die vom Sportfreund Hermann Pohlmann stammt. 12 Preise, darunter ein
2. und 3. Konkurs, 4617 km und 976,27 Ass-Punkte lautet ihr Arbeitsnachweis für die
Saison 2014. Am Ende der Aufzählung soll der 9710-12-360 genannt werden, der mit
12 Preisen 800,83 Ass-Punkte einfuhr und diese bei 4454 Preiskilometern. Wegen
seiner Eigenart, die Pappnestschalen mit dem Schnabel an andere Orte zu verfrachten,
wird er auch „Der Kellner“ genannt. Bereits im Geburtsjahr zeigte er als 3. Ass-
Jungtier des RegV sein Potenzial.

steinbrink roto

Aufzucht vor und nach der Saison

Um das Zuchtpotenzial ausschöpfen zu können, wird der Zuchtbestand Ende
November zeitgleich mit den Tieren des einen Reiseschlages verpaart. Somit kann
das erste Gelege der Zuchttauben umgelegt werden. Die Insassen des zweiten Reiseschlages
werden dann so zeitgerecht verpaart, dass sie das zweite Gelege der
besten Zuchttiere hochbringen können. Auf diese Weise ist es möglich, aus den erwiesenen
besten Vererbern sechs bis acht Jungtiere an den Start zu bringen. Dass die
Reisepaare vor Saisonbeginn zwei Jungtiere hochbringen, hat sich bisher nicht
als nachteilig für die Reise gezeigt. Ebenso wenig hat die Aufzucht einer Runde nach
Beendigung der Saison negative Auswirkungen auf die Mauser.
Da auch aus den stärksten Reisetieren gezüchtet wird, besteht ein Großteil
des Nachwuchses aus früh gezogenen Jungtieren. Diese werden zwar nicht verdunkelt,
mischen aber die Konkurrenz aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters
auf den Flügen kräftig auf. Nach der Winterverpaarung erfolgt Anfang April ein
erneutes Zusammensetzen, um nach drei bis fünf Tagen die Gelege abzuräumen. Ab
diesem Zeitpunkt fliegt sich die Truppe langsam und ohne Zwang in Wettkampfform,
denn bereits den gesamten Winter über erhält sie trotz Bedrohung durch den
Greif regelmäßig Freiflug. Das kostet zwar in jedem Jahr einigen Reisetauben das Leben,
hat aber den Vorteil, dass bereits im April, natürlich abhängig von der Wetterlage,
mehrmals bis auf Entfernungen von ungefähr 100 km trainiert werden kann.
Zwischen den ersten Mai-Flügen wird diese Praxis zur Wochenmitte fortgesetzt,
später gibt es bei Bedarf donnerstags einen Motivationsflug.

 

Zuchtauswahl und Versorgung

„Das aktuelle nationale Meisterschaftssystem verlangt die schnelle Taube. Wenn
Du vorne sein willst, müssen die Vorbenannten mindestens 96 Ass-Punkte fliegen.
Solche Tiere sind mein Zuchtziel. Das kann man nur erreichen, wenn möglichst
viele Vorfahren Reiseasse waren. Ass an Ass an Ass, nur so geht‘s. Klangvolle
Namen vor Generationen zählen nicht“, so die deutlichen Vorstellungen
des Meisterzüchters. Natürlich kann unser Sportfreund auf bewährtes Zuchtpotenzial
zurückgreifen und selbstverständlich wandern auch immer wieder
eigene Asse nach Beendigung der Laufbahn in den Zuchtschlag. Dennoch wird
in jedem Jahr versucht, neues Blut einzuführen. Doch die Messlatte liegt enorm
hoch. Von den letzten 24 Neueinführungen sind ganze drei verblieben. „Und das,
obwohl die anderen gewaltige Vorfahren hatten mit Abstammungen, bei deren
Anblick man fast blind wurde. “Bekanntlich entscheidet primär das, was
die Taube im Kopf hat, über Sieg und Niederlage. Dennoch ist eine planvolle
Versorgung unumgänglich, will man oben mitspielen. Seit Jahren genießen
die Erzeugnisse der Fa. Röhnfried das Vertrauen unseres Sportfreundes.

courier2015

Rotosal, RO 200 und Hessechol, letzteres vorwiegend in der Mauserzeit, werden weiterhin wie
bisher eingesetzt, ebenso wie Bio-Air-Fresh und Avibac Stabilizer.

steinbrink bio

Zur Vorbereitung der Reisephase wird Anfang April bis zum Ende des Monats Carni
Speed zusammen mit Avidress für jeweils fünf Tage pro Woche eingesetzt,
was die Ausdauer der Tiere sichtbar steigert.
Bei den Jungen wird ähnlich verfahren, hier gibt es diese Mischung auch
während der Reise. In der abgelaufenen Saison setzte Klaus die Kombination
2 ml Blitzform + 2,5 ml Avidress pro Liter Trinkwasser in der Regel montags
und dienstags für zwei bis drei Tränken ein. Dabei ist ihm aufgefallen, dass die
Tiere nach dem Genuss öfter niesen und fragt sich, ob auf diese Weise auch die
Atemwege frei gemacht werden. 2014 hat Klaus einige Röhnfried-Innovationen
neu in sein Konzept aufgenommen. Darunter befindet sich BT Amin forte, das
am Flugtag immer abends nach dem Trennen zum Einsatz kam, bei schweren
Flügen auch noch am Tag darauf. „Mankonnte richtig sehen, wie die Tauben aufblühten“,
so seine Beobachtung. Auch Avitestin wird nunmehr bei den Jungtieren
alle drei Wochen für sieben Tage und während der Aufzuchtphase verabreicht.
Dazu im Herbst ein Mal wöchentlich an Stelle von Avidress. Muss auf Anraten
des Tierarztes gekurt werden, kommt zusätzlich Entrobac in die Tränke. Noch
ein letzter Tipp: Seitdem hier in Wallenhorst UsneGano mehrmals pro Woche
zur Anwendung kommt, gibt es keine Probleme mehr mit Kokzidien.
Spitzentauben, eine funktionierende Schlaganlage und ein aufeinander aufbauendes
Versorgungskonzept sind die Garanten für die jahrelange Erfolgsstory.

Hinzu kommt der persönliche Einsatz.
„Morgens bei Sonnenaufgang, wenn andere noch in den Federn liegen, beginnt
hier der Taubentag, abends beim Dunkelwerden endet er“, so Klaus im Originalton.
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

 

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