Markus Bauer – der Meistermacher!


Eine feste Größe im Brieftaubensport und für uns alle kein Unbekannter ist sicherlich Markus Bauer. Ein Österreicher, der mit einer belgischen Frau verheiratet ist und sich im internationalen Brieftaubensport auskennt wie kaum ein Zweiter. Viele, die von ihm selber oder mit seiner Hilfe von anderen Topschlägen Tauben eingeführt haben, hat er damit zum Meister im Brieftaubensport gemacht! Grund genug, um diesen Menschen etwas genauer kennenzulernen.

In einem Forum, in dem sich im Internet Brieftaubenzüchter über dies und das austauschen, finde ich unter anderem das folgende Zitat: „Korrekt, zuverlässig und sehr höflich, mit Markus macht die Zusammenarbeit Spaß.“ Bekannt ist auch, dass Markus Bauer bereits in jungen Jahren sehr oft in Belgien unterwegs war und mit Stan Raeymaekers aus Emblem in der Nähe von Lier eine intensive Freundschaft pflegte. Der bekannte „Club 90“ wurde von Markus Bauer zu Ehren seines väterlichen Freundes Stan Raeymaekers gegründet. Seit vielen Jahren nun wohnt Markus Bauer zusammen mit seiner Familie in Lochristi in Belgien. Bekannt ist die Gemeinde für ihren Gartenbau. Begonien und andere Zierpflanzen werden hier in teilweise sehr großen Gewächshäusern gezüchtet. Gent, die Hauptstadt der Provinz Ostflandern, ist von Lochristi aus mit dem öffentlichen Personennahverkehr erreichbar. Sie liegt nur ungefähr acht Kilometer südwestlich von Lochristi entfernt. Die wunderschöne mittelalterliche Stadt Gent hat eine Vielzahl von historischen Sehenswürdigkeiten und ist für einen Städtetrip ein absoluter Geheimtipp. Ein absolutes Muss ist eine Bootstour auf den Kanälen der Stadt. Die Attraktionen der Stadt liegen dicht beieinander und können schnell zu Fuß erreicht werden. Zusammen mit dem Spitzenzüchter Gerald Mack aus Windischeschenbach (Oberpfalz, Bayern) betrieb Markus Bauer bis Ende Mai 2020 die international agierende Webseite „Amazing Wings“, die im Internet unter der Adresse www.amazing-wings.com erreichbar ist. Seit dem 1. Juni 2020 ist Markus Bauer alleiniger Inhaber von „Amazing Wings“, weil Gerald Mack sich einer anderen beruflichen Herausforderung zugewendet hat. Dass die Webseite international bzw. weltweit einen sehr guten Ruf genießt, kommt nicht von ungefähr. Markus Bauer und Gerald Mack haben in den letzten Jahren mit viel Herzblut den Auf- und Ausbau von „Amazing Wings“ gefördert.

Markus Bauer wird auch in der Zukunft dafür sorgen, dass „Amazing Wings“ eine der führenden Webseiten für Brieftaubenfreunde bleibt. Gemäß dem Motto „Klasse statt Masse“ veranstaltet „Amazing Wings“ regelmäßig Versteigerungen von Toptauben. In der Regel handelt es sich um Tauben von belgischen und deutschen Spitzenschlägen. Ebenfalls werden das ganze Jahr über Toptauben zu attraktiven Festpreisen angeboten. „Amazing Wings“ wird auch in Zukunft immer nur Qualitätstauben anbieten. Alles andere wäre auch fatal, denn Markus Bauer würde bei einer anderen Vorgehensweise sicherlich seine eigene Geschäftsgrundlage zerstören. Die Zufriedenheit der Züchter, die bei „Amazing Wings“ eine Taube oder vielleicht sogar mehrere Tauben erwerben, steht immer im Mittelpunkt. Auf der Internetseite von „Amazing Wings“ findet man hierzu unter anderem die folgende Bemerkung: „Jeder Züchter, der auf der Webseite von Amazing-Wings Tauben anbietet, wird von Markus Bauer besucht und zusammen werden die Tauben ausgesucht und selektiert.“ Selbstverständlich ist ebenfalls die professionelle Abwicklung nach dem Erwerb einer Taube. Insgesamt gesehen sind das Ziel und der Anspruch, in allen Belangen einen Top-Service zu bieten. Seit nun vielen Jahren schon bereichert „Amazing Wings“ auch regelmäßig unsere Messe in Kassel mit einem Stand. An diesem gibt es nicht nur hervorragende Tauben zu erwerben, sondern auch die Gesprächsmöglichkeit mit den belgischen Topzüchtern, die diese Tauben zum Kauf anbieten. Direkt vor Ort kann man mit den belgischen Spitzenzüchtern ins Gespräch kommen und sich beraten lassen. In der Regel verstehen und sprechen diese Züchter ganz gut deutsch. Sollte es dennoch einmal Verständigungsschwierigkeiten geben, hat man in Markus Bauer nicht nur einen herausragenden Fachmann, sondern auch noch einen kompetenten Dolmetscher an seiner Seite. Ich habe mit Markus Bauer ein Interview geführt, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

TaubenMarkt: Wo und wann bist du geboren, wie viele Geschwister hast du?

Markus Bauer: Ich bin 1961 in Victoria auf der Insel Vancouver in Kanada geboren. Mein Vater aus Bürmoos bei Salzburg ist nach dem Zweiten Weltkrieg nach Kanada ausgewandert. Meine Mutter mit ihren Eltern und Geschwistern aus Merseburg bei Leipzig ebenso. In Kanada haben sich meine Eltern kennengelernt und geheiratet. Ich bin der Jüngste von drei Kindern. Meine Schwester Monica und mein Bruder Bruno sind älter als ich. Mein Großvater hatte in Durance Lake (Vancouver Island) einen Zoo mit allen möglichen Tieren. Das Besondere an diesem Zoo war, dass fast alle Tiere handzahm waren. Nach der Schule war ich fast jeden Tag im Zoo bei meiner Großmutter, um mit den Tieren zu spielen. Unter anderem war mein Großvater auch mit Walt Disney befreundet. Walt Disney war öfters im Zoo meines Großvaters, um Tierfilme zu drehen. Die Serie Daktari (in Afrika) wurde mit einem Löwen von unserem Zoo, mit dem ich aufgewachsen bin, gedreht.

TaubenMarkt: Wann und warum bist du nach Österreich gekommen und wie wurdest du Brieftaubenzüchter?

Markus Bauer: Im Jahre 1970 entschloss sich mein Vater nach einer schweren Bandscheibenoperation wieder nach Österreich zurück zu kehren. Somit musste ich mit achteinhalb Jahren in der Schule in Bürmoos und Oberndorf bei Salzburg erst einmal Deutsch lernen. Ein Jahr später bauten meine Eltern in Obereching (St. Georgen bei Salzburg) einen Bungalow. Alle genannten Orte befinden sich nur einen Steinwurf weit von der Staatsgrenze zu Deutschland entfernt. In Obereching bin ich dann zusammen mit meinen Geschwistern in Österreich aufgewachsen. Da ich schon in frühester Kindheit immer mit Tieren zu tun hatte, kam ich durch Franz Rakuschan aus Bürmoos im Jahre 1974 zum Brieftaubenverein 406 „Glück auf Salzachbote“ in der RV Salzburg. Da war ich gerade mal dreizehn Jahre alt.

TaubenMarkt: Bitte erzähle uns etwas über deine Kindheit und Jugendzeit in Österreich.

Markus Bauer: Ehrlich gesagt war ich eine ziemliche Flasche. In der Schule erwischte man mich schon mit neun Jahren beim Rauchen und vielen anderen dummen Dingen. Bei jedem Blödsinn war ich immer mit dabei. Trotzdem war ich kein schlechter Schüler, aber eine weiterführende Schule oder ein Studium kam für mich absolut nicht in Frage. Später aber habe ich alles in der Abendschule nachgeholt.

TaubenMarkt: Wie hast du dich beruflich entwickelt?

Markus Bauer: Wie gesagt, die Schule war nicht wirklich mein Ding und somit entschloss ich mich zunächst, eine Lehre als Industrie- und Bürokaufmann zu machen. In dieser Zeit ist mir dann endlich das Licht aufgegangen. Nach der Lehre wechselte ich die Firma und kam zu Universal Versand (ein Versandhaus wie Otto oder Quelle) und wurde dort „Heimtextil-Einkäufer“. Danach wurde ich von meinem ehemaligen Chef zu Peter Hahn als Einkaufsleiter abgeworben. Peter Hahn befindet sich im Remstal in der Nähe von Stuttgart. Im Schwabenland wird richtig gearbeitet. Nicht umsonst ist der Großraum Stuttgart sicherlich der wirtschaftliche Motor Deutschlands. Von Peter Hahn aus wurde ich vom Otto-Konzern zu Alba Moda in Bad Salzuflen abgeworben. Dort war ich als Geschäftsführer tätig. Diesen Job machte ich knapp zwei Jahre. Dann wurde ich vom ehemaligen Quellevorstand Dr. Peter Wahle wieder nach Österreich abgeworben. Ich war dann Geschäftsführer von Intersport Eybl. Das war in der Tat eine große berufliche Herausforderung. Sechseinhalb Jahre war ich ein regelrechter „Distanzpendler“. Mit dem ersten Hahnenschrei klingelte jeden Montag um 4.00 Uhr morgens der Wecker. Um 5.00 Uhr wurde ich von einem Fahrer abgeholt, der mich von meinem belgischen Wohnort Lochristi nach Brüssel zum Flughafen brachte. Von dort aus ging es mit dem Flugzeug entweder nach München oder Wien zur Arbeit und am Freitag wieder zurück nach Belgien zu meiner Familie. Das war sicherlich eine sehr harte und anstrengende Zeit, aber andererseits auch sehr schön für mich, in meiner Heimat Österreich zu sein. Vor jetzt ungefähr sieben Jahren habe ich diese berufliche Station beendet und mich in Sachen Brieftauben selbstständig gemacht.

TaubenMarkt: Markus Bauer und der belgische Brieftaubensport – bitte nimm uns auf eine kleine Zeitreise von den Anfängen bis zum heutigen Tage mit.

Markus Bauer: Wie bereits erwähnt begann ich im Alter von dreizehn Jahren mit Brieftauben. In der Folgezeit reiste ich mit sehr guten Erfolgen in der RV Salzburg (Österreich), in der ich auch einige Jahre als Schriftführer tätig war. Mit achtzehn Jahren fuhr ich mit einer Gruppe von oberpfälzer Brieftaubenzüchtern (unter anderem Hans und Otto Hirn) das erste Mal nach Belgien. Dies ist eine unvergessliche Reise für mich. Wir besuchten unter anderem Victor und Georges Fabry, André Vanbruaene, Roger Desmet, Francois Van Riel, Stan Raeymakers und Jan Grondelaers.

Beim Besuch bei Stan Raeymakers entstand eine außergewöhnliche Freundschaft mit dem „Leonardo da Vinci“ des Taubensportes, der ich sehr viel zu verdanken habe. Stan war derjenige, der mich dazu animierte, mich als Versteigerer zu versuchen und Reportagen über belgische Züchter zu schreiben. Ich bekam auch erstklassiges Taubenmaterial von Stan, womit ich in der RV Bad Reichenhall nach einem Umzug von Salzburg nach Freilassing (Deutschland) hervorragend reiste. Stan öffnete mir auch die Türen zu Gommaire Verbruggen, Jef Houben, Flor Engels, Jos Vercammen und vielen anderen Topzüchtern in Belgien. Als Stan Raeymakers leider viel zu früh im Jahr 1990 verstarb, gründete ich ihm zu Ehren den internationalen Freundschaftsclub „Club 90“. In diesem Club waren damals auch die Züchter Flor Vervoort, Louis Deleus, Miel Daems, Theo Yskout, Martin Wagner, Valentin Müller, Peter Grupp, Pfarrer Thomas Röder, Heinz Willi Ritz und weitere Züchter, die leider auch viel zu früh verstorben sind. Mittlerweile besteht der „Club 90“ dreißig Jahre mit ganz tollen Menschen und Freundschaften, die ich niemals vergessen werde. Ich hoffe, dass ich das noch lange genießen kann. Wenn ich auf meine Laufbahn im Taubensport zurückblicke, fällt mir ganz spontan auch das Folgende ein: Zuerst die schöne Zeit, als ich noch in Freilassing (Oberbayern) reiste. Damals war ich auch RV-Vorstand der RV Bad Reichenhall und hatte die Idee, eine „As-Taubenschau“ zu veranstalten. Eine tolle Sache, weil viele meiner belgischen Freunde anwesend waren. In diesem Zusammenhang sind zum Beispiel Albert Derwa, Flor Vervoort, Louis Deleus, Theo Yskout, Kristiaan Hennes, Miel Daems, Jos Thoné und die Gebr. Herbots zu nennen. Sie brachten Tauben aus ihren Allerbesten mit, die man zu fairen Festpreisen kaufen konnte. Viele Züchter aus Bayern und Österreich und sogar aus dem hohen Norden Deutschlands (Hamburg) reisten zu dieser einmaligen Ausstellung an. Wahrscheinlich war die „As-Taubenschau“ in Saaldorf bei Freilassing besser besucht als so manche Bezirksausstellung. Die Freundschaften mit den Züchtern Herman Schwaiger, Gust Schmid, Rupert und Sepp Hacker, Hans Stranninger sowie Hans Rausch und den vielen anderen Sportsfreunden in dieser Zeit bleiben mir unvergessen. Wir hatten ja auch immer etwas zu feiern und war dies gerade nicht der Fall, dann habe ich mir einen guten Anlass zum Feiern ausgedacht. Die „TaubenMarkt-Messe“ in Kassel mit den jährlichen Versteigerungen, die ich abgehalten habe, war für mich auch immer etwas Besonderes. Ich konnte jedes Jahr das Beste vom Besten aus Belgien anbieten. Für die vielen Besucher und den Messeveranstalter Uwe Kreutzfeldt war meine Versteigerung immer der Höhepunkt der Messe. Mit Blick in die Gegenwart kann ich sagen, dass mein Freund und Spitzenzüchter René Geukens (Paal, Belgien) und ich einen gemeinsamen Zuchtschlag haben. Bei René sind meine besten Zuchttauben untergebracht. Unter anderem ein direkter Sohn des legendären „Di Caprio“ von Dirk van Dyck (Zandhoven, Belgien). Vielen wird sicherlich bekannt sein, dass Dirk diese Reise- und Zuchtkanone („Di Caprio“) bei Leo Heremans (Vorselaar, Belgien) gekauft hat. Mein „Di Caprio-Sohn“ (Belg-13-6122685 „Jessie James“) ist der Vater von sechs verschiedenen 1. Konkurssiegern! 2019 hatten wir (René Geukens und ich) die 6. nationale As-Taube KBDB auf der kleinen Mittelstrecke. Hierbei handelt es sich um die wunderschöne Täubin Belg-17-5040218 „Nina“. Ihr Vater ist ein Enkelsohn des legendären „Figo“ von Antoon und Hilde Reynaert (Passendale, Belgien). Die Mutter von „Nina“ ist die Täubin mit der Ringnummer Belg-16-6075432. Hierbei handelt es sich um eine Tochter des „Olympic Niels“ von Dirk van Dyck. „Olympic Niels“ wiederum ist ein Sohn von „Di Caprio“. Da ich selber sehr wenig Zeit habe, empfinde ich die Partnerschaft mit René als eine tolle Sache, den ich als Taubenfachmann und Mensch sehr schätze.

TaubenMarkt: Was fasziniert dich am Brieftaubensport und was ist deiner Meinung nach wichtig, wenn man Erfolg haben möchte?

Markus Bauer: Am meisten fasziniert mich natürlich das Mutterland des Brieftaubensports, nämlich Belgien. Mit Blick auf die Entfernungen kann man sich spezialisieren oder das komplette Programm (Kurz-, Mittel- und Weitstrecke) mit seinen Tauben in Angriff nehmen. Wettflüge finden nicht nur am Wochenende, sondern vielerorts auch am Mittwoch statt. Bei den Flügen unter der Woche handelt es sich um Flüge mit kürzeren Entfernungen. Ab Ende Mai gibt es im Prinzip an jedem Wochenende Kurz-, Mittel- und Weitstreckenflüge. Sehr oft spezialisieren sich die Züchter für bestimmte Entfernungen. Die Tauben werden in der Regel knallhart selektiert, so dass die in Konkurrenz stehenden Tauben ein durchschnittlich sehr hohes Leistungsvermögen haben. Meiner Meinung nach gibt es die besten Tauben für die Kurz- und Mittelstrecke in den Provinzen Antwerpen und Brabant. Sehr gute Tauben für Entfernungen ab ungefähr 500 km bis Barcelona findet man in der Regel in den Provinzen Ost- und Westflandern. Wer Erfolg im Brieftaubensport haben möchte, braucht zunächst die richtig guten Tauben. Mein Tipp ist der folgende: Geh zu zwei „kleinen“, anders ausgedrückt unbekannten stark spielenden Züchtern und versuche direkt aus den Stammpaaren Jungtauben zu kaufen. Kreuze diese beiden Blutlinien und züchte später im Jahr in Familie, um den Stamm zu erhalten. Gaby Vandenabeele ist ein Züchter, den jeder kennt. Seinen „Kleinen“ kaufte er sich bei dem unbekannten Züchter Delodder in Zulte. Mit einem Sohn des „Kleinen“, nämlich dem „Wittenbuik“, wurde er weltbekannt. Nicht selten ist es so, dass einst „kleine“, sprich unbekannte stark spielende Züchter mit der Zeit an Taubenqualität einbüßen, wenn sie bekannter werden und der Verkauf von Tauben eine größere Bedeutung bekommt. Der Zuchttaubenbestand steigt, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen – gleichzeitig sinkt aber die durchschnittliche Taubenqualität, weil nicht mehr alle Zuchttauben dem Anspruch einer guten Zuchttaube gerecht werden. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach neuen Sternen im belgischen Brieftaubensport und zwar solchen, die noch nicht „versaut“ sind und eine sehr hohe durchschnittliche Taubenqualität auf ihren Schlägen sitzen haben. In der Regel kann man hier noch für faire Geldbeträge sehr gute Tauben kaufen. Noch ein anderes Thema. In Belgien korben die Züchter nur Tauben ein, die für bestimmte Flüge vorbereitet werden und sich in einer guten Verfassung befinden. Einzelne Flüge stehen im Mittelpunkt des Interesses, Meisterschaften sind eher eine Begleiterscheinung, die kein so großes Gewicht haben. In Deutschland hingegen stehen die Meisterschaften an erster Stelle und die Tauben gehen jede Woche mit in den Korb. Insgesamt gesehen wird in Belgien vielmehr auf den „Spitzenflieger“ hin selektiert, während in Deutschland in der Regel doch ein regelmäßiger „Preisflieger“ eine sehr hohe Wertschätzung erhält. Natürlich ist es eine Sache des Blickwinkels, aber mir persönlich ist eine Taube lieber, die sehr viele Spitzenpreise fliegt und vielleicht den einen oder anderen Flug auch ohne Preis nach Hause kommt, als eine Taube, die von 12 Einsätzen 12 Preise irgendwo in der Mitte der Preisliste aufzuweisen hat. Da bin ich eher belgisch „programmiert“, denn hier hat die Spitze der Preisliste eine enorm hohe Bedeutung und der Rest ist mehr oder weniger Papier, auf dem die restlichen „Preisflieger“ noch aufgeführt sind. Als in Belgien früher noch viel mehr um das ganz große Geld gespielt wurde, konnte man dies eben nur dann erringen, wenn man sich mit seinen „Wett-Tauben“ ganz vorne in der Preisliste platziert hat. Deshalb sind für mich auch immer die „As-Tauben“ interessant, denn sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr oft in die Spitze der Preislisten fliegen. Abschließend noch ein Rat: Je strenger man selektiert, desto besser werden die Erfolge! Außerdem hat man keinen großen Taubenbestand nötig, um erfolgreich zu sein. Im Zucht- und Reiseschlag sollte immer die Devise „Qualität statt Quantität“ gelten.

TaubenMarkt: Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt – was treibt dich an?

Markus Bauer: Mein Sternzeichen ist „Steinbock“. Es ist bekannt, dass „Steinböcke“ etwas dickköpfig, aber zielstrebig und ehrgeizig sind. Mit Blick auf den Brieftaubensport bedeutet dies, dass es mein Ehrgeiz ist, immer wieder neue „kleine“, sprich unbekannte stark spielende belgische Schläge zu entdecken.

TaubenMarkt: Wie ist das Leben in Belgien und möchtest du für immer dort bleiben?

Markus Bauer: Belgier und Österreicher ähneln sich in der Mentalität. Nicht selten sind es Genießer. Sie schätzen gutes Essen und gute Weine. Das ist sicher ein sehr guter Grund für mich, für immer hier in Belgien zu bleiben. Der viel wichtigere Grund hier zu bleiben ist natürlich meine Familie. Sie bedeutet mir alles. Ich bin mit einer belgischen Frau verheiratet und habe drei Kinder. Anna, Victoria und Luis wachsen hier in unmittelbarer Nähe von Gent auf, die für mich die schönste Stadt von Belgien ist. Gleichwohl muss ich aber zugeben, dass ich ab und zu etwas Heimweh habe, denn Salzburg in Österreich und die unmittelbare Umgebung sind ebenfalls wunderschön. Der Schneefall im Winter und die Möglichkeiten Ski zu fahren sind ohne Zweifel viel besser als das nicht seltene nasskalte Regenwetter in Belgien zu dieser Jahreszeit.

TaubenMarkt: Wohin gehst du? Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Markus Bauer: Im Zeitalter von Covid 19 wird einem bewusst, dass Fitness und Gesundheit die höchsten Güter sind. Das wünsche ich meiner Familie und mir. Der Rest kommt von alleine!

TaubenMarkt: Wir bedanken uns recht herzlich für das sehr interessante und aufschlussreiche Interview und wünschen Markus Bauer und seiner Familie alles erdenklich Gute und weiterhin viel Erfolg!

Markus Bauer Kastanjedreef 35 B-9080 Lochristi/Belgien

Telefon: 0032 – (0)471 – 851357 Email: markus.bauer@telenet.be

Quelle: TaubenMarkt Ausgabe 08/2020


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