Den Flug der Tauben in Echtzeit mittels GPS Ring verfolgen…
De Nederlandse Postduiven Organisatie (NPO) beschäftigt sich derzeit intensiv mit der zukünftigen Entwicklung im Brieftaubensport. Es wurde viel Zeit und Geld in ein langfristiges Konzept investiert, um den Brieftaubensport zu fördern und zu entwickeln. Dabei steht nicht nur die Kommunikation mit den Züchtern und den Organisationen im Focus sondern auch aktuell ein umfangreicher Test mit sogenannten GPS-Tracker-Ringen. Diese ermöglichen es, die Fluglinien der Brieftauben zu verfolgen. Diese Technik ist für sich gesehen nicht neu. Sowohl die Firma MOTZ (TIPES) als auch die Fa. RÜTER hat schon vor Jahren Test durchgeführt und darüber berichtet. Jedoch wird in den letzten Jahren sehr intensiv an einer Verbesserung der Ringe gearbeitet. So entwickelten einige Universitäten eine GPS-Technik mit dem Ziel, die Flugroute zu analysieren. Der Nachteil der bisherigen Systeme: das Gewicht und die Lebensdauer der Batterie. Die heutige Generation von GPS-Ringen ist wesentlich leichter – ca. 4,6 Gramm – und die Batterie ist deutlich langlebiger.
Einige niederländische Züchter berichten nun von ersten erfolgreichen Tests auf echten Wettflügen und das Auslesen der Daten wie bei einer Black box eines Flugzeuges. Selbstverständlich ist es sehr interessant zu wissen, welchen Weg die Tauben genau fliegen, machen sie eine Pause, um z.B. zu trinken, wie hoch fliegen sie eigentlich und vieles mehr. Sobald die Tauben ihren Schlag erreichen ist es nun möglich alle Daten auszulesen. Es liegen umfangreiche Informationen vor, um viele offene Frage zu beantworten und Vorurteile über den Flugverlauf aufzulösen oder zu bestätigen. Zu nennen sind hier die Auswirkungen von grossen Auflässen, das Mitziehen mit den Massen, der Einfluss der Windrichtung, kreuzende Schwärme, der Einfluss von Windenergieanlagen, welche Flugstrecken sind am besten geeignet u.v.m. … die Liste der Fragen ist sehr lang.
Zukunftsmusik
Das endgültige Ziel der GPS-Entwicklung im Brieftaubensport ist die Fluglinien der Tauben in Echtzeit zu verfolgen. Vom Einkorben bis zur Ankunft.
Dies wurde nun bei einem Flug ab Heusden-Zolder bei einer Entfernung von 244 km praktiziert. Die komplette Flugroute wurde aufgezeichnet und die Flughöhe variierte zwischen 47 cm und 182 Meter.
Mehr noch, die Resultate des Wettfluges wurden dank des GPS Ringes sekundengenau aktualisiert und im Internet veröffentlicht.
Inzwischen lässt die NPO wissen – dass es Züchtern im Moment nicht gestattet ist, diese Technik bei offiziellen Wettflügen einzusetzen. Viele Fragen sind noch zu beantworten.
Ist es bei dieser Technik auch möglich, den Flug der Tauben von Aussen zu beeinflussen ?