Die Topscorer des Jahres 2020: Schlaggemeinschaft Richter/Lipski


  1. Platz TIPES brieftauben-markt Championat, 1. Platz VANROBAEYS Superstars, 1. Gesamtsieger Alt- und Jungtauben beim „Diamonds Cup“, 1. Deutscher Jungtaubenmeister, 3. Asweibchen Bundesebene, 1. RegV-Meister, 1. RV-Meister; 11 x 1. Konkurs, davon 7 x im RegV!

Was für ein Reisejahr 2020! Die Schlaggemeinschaft Richter/Lipski kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Geht es noch besser? Viele bekannte und gute Schläge gibt es im Ruhrgebiet, aber so dominant zu spielen wie in 2020 und auch in den Vorjahren, das sieht man selten. Es bleibt nur ein Wermutstropfen: Wegen unglücklicher Vorbenennung auf einem Regionalflug, wo man mit dem 1. und 2. Konkurs begann, ist man in der Platzierung zur Deutschen Verbandsmeisterschaft von einem Rang ganz vorne leider weiter nach hinten durchgereicht worden. Sonst war alles, aber auch wirklich alles, top! Beim Kennenlernen und Gespräch mit den drei Züchtern Heinz und Jörg Richter und Michael Lipski sind mir folgende Punkte besonders aufgefallen: enormes Engagement bei der Versorgung und Pflege der Tauben, beständiges Suchen nach dem Superzuchtpaar, Fairness im Konkurrenzverhalten, Tierliebe und Gemeinschaftssinn, keine Resignation vor großer Raubvogelplage.

Das Trio ist seit 2004 zusammen. Im Anfang sollte der eine dies und der andere das machen. Mittlerweile macht man alles zusammen. Heinz, der Senior, hat morgens viel Zeit und kratzt gerne, nachmittags nach der Arbeit kommt die Zeit für Jörg und Michael. Heinz ist 71 Jahre jung und seit über 60 Jahren im Taubensport dabei. Als Jugendlicher kratzte er für einige Pfennige in den Taubenschlägen der Nachbarschaft und kaufte für das Geld das Futter für seine ersten eigenen Tauben. 1968 wurde er zum ersten Mal RV-Meister. Noch heute redet er schwärmerisch von den großen Nationalflügen aus dem Norden von Aars und Skagen. 60.000 Tauben auf Aars, 30.000 Tauben auf Skagen, das waren Hochgefühle im Deutschen Brieftaubensport. Leider vergangen. Jörg Richter wuchs in seinem Elternhaus mit den Brieftauben des Vaters auf und ist bei der Stange geblieben. Er hatte zunächst eine Bergbaulehre gemacht, und als die Zechen eine nach der anderen schlossen, umgeschult, und von der Abfindung neue Tauben gekauft. Er ist 42 Jahre alt und arbeitet heute bei Medion in Essen. Als Michael Lipski 2014 zu den zweien dazu stieß, hatte er schon eine lange Karriere als Taubenzüchter hinter sich. Mit sieben Jahren ging es bei ihm los, nach schönen Erfolgen war dann keine selbständige Sportausübung mehr möglich. Heute ist er 58 Jahre alt und muss noch einige Jahre bei der Bahn als Wagenmeister arbeiten. Täglich pendelt er zwischen Wohnhaus und Schlaganlage mit dem Fahrrad hin und her. Übrigens, was Ruhrgebiet bedeutet, kann man bei den Richters wunderbar sehen: Tritt man aus dem Haus auf den Bürgersteig vor dem Haus, ist man in der Stadt Herten, geht man aber auf die andere Straßenseite, ist man in der Stadt Gelsenkirchen. Irgendwo in der Straßenmitte muss die Grenze sein.

Flugleistungen als überzeugendes Argument.

Viele Leistungen im Taubensport werden gerne schöngeredet. Davon kann bei dem Trio Richter/Lipski keine Rede sein. Wer es schafft, im Regionalverband bei den Alttauben dreimal den 1. Konkurs zu fliegen und zwei weitere in der RV auf der Altreise, bei 271 Züchtern und 6929 Tauben auf dem ersten Regionalflug und 160 Züchtern und 2743 Tauben auf dem letzten Regionalflug, der kann kein Schlechter sein. Und wer es schafft, auf der Jungtierreise bei 6 Flügen 6 Mal den 1. Konkurs zu fliegen, wobei wiederum 4 Regionalflüge mit großer Züchterzahl dabei waren, der ist wahrlich kein Schlechter. 11 Mal den 1. Konkurs in einer Saison mitten im Ruhrgebiet, dazu aus zwei verschiedenen Richtungen, mit den Alten nach Südosten, mit den Jungen nach Osten. Richter/Lipski waren 2017, 2018 und 2020 1. Regionalverbandsmeister im Regionalverband 400. Platzierungen auf Verbandsebene gab es in der Vergangenheit auch sehr viele: 2017 15. und 20. Asvogel auf Verbandsebene, 2018 11. Verbandsjährigenmeister, 12. Asweibchen, 2019 12. Verbandsjährigenmeister, 2020 sind es die 1. nationale Jungtaubenmeisterschaft und das 3. Asweibchen. Das Weibchen 0643-18-3053 fliegt jährig 11/13 Preise, zweijährig macht sie im Regionalverband den 2. gegen 6199 Tb. auf 400 km, den 3. gegen 1878 Tb. auf 310 km, den 5. gegen 4880 Tb. auf 400 km, den 6. gegen 2743 Tb. auf 400 km, den 14. gegen 1729 Tb. auf 350 km, den 23. gegen 4131 Tb. auf 513 km und den 38. gegen 6929 Tb. auf 340 km. Damit wird sie 3. Asweibchen BRD.

Ihre Schwester, 0643-17-200, wird 2018 12. Asweibchen BRD, der Nestbruder „3052“ wird 2019 bester jähriger Vogel Westfalens. Diese drei Tauben kommen aus dem Paar „King x Queen“, wohl mit das beste Zuchtpaar von Richter/Lipski. Der „King“ kommt aus einem Enkel vom Kanibaal von van Dyck, in der „Queen“ findet man das Blut der Lipski-Tauben mit einer Kreuzung Prange/Meier/Stieneker/Janssen. 2020 war für Richter/Lipski nach Aussage der Züchter ein besonders gutes Reisejahr, aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass die Jahre davor, seit Gründung der Schlaggemeinschaft in 2014, auch exzellente Reisejahre waren.

Stammaufbau

Das Trio Richter/Lipski kann den Aufbau seines Bestandes sehr genau nachverfolgen und beschreiben. Für jede Taube haben es eine exakte Abstammung, die über mehrere Generationen zurückreicht. Als man sich im Jahre 2004 zusammenschloss, brachten Michael Lipski und Jörg Richter je zwei Tauben mit, die sich auf der Reise bei ihnen bewährt hatten. Das war zunächst einmal der Grundstock, auf dem dann aufgebaut werden konnte. In 2005 nahm man an einer Versteigerung in Daupthetal teil, wo anlässlich eines RV-Festes Tauben von Dirk van Dyck und Flor Engels versteigert wurden. Das war noch zu der Zeit, in der man für „kleines Geld“ Tauben dieser Züchter erwerben konnte. Man wollte vier Jungweibchen mitnehmen, die man zur Verpaarung brauchte, von Dirk van Dyck aus Kanibaal, Rambo und Bourges. Doch nach dem Winter wurden aus den vier Jungweibchen plötzlich vier Jungvögel. Also kaufte man weitere Tiere von Züchtern wie Klaus Stieneker und Beverdam-Nachzuchttauben von einem Züchter, der in Harburg bei Hamburg wohnte. Ferner gelang es durch einen Anruf bei Leo Heremans einen Vogel zu erlangen, nachdem man bei einer Internetversteigerung bereits ein Weibchen von Heremans erworben hatte. Bei all den vielen erworbenen Tauben zeigte sich dann, dass vor allen Dingen die Verpaarungen van Dyck und Heremans zu den gewünschten, leistungsstarken Tauben führte. Es sind 6 Tauben, die nach Aussage des Trios maßgeblich den derzeitigen, erfolgreichen Bestand geprägt haben: 0643-09-397 V, B-04-6470738 V, 0643-10-245 W, 0890-09-233 V, B-04-6459991 V, 0643-10-159 W.

0643-09-397 V, “ Speedy Gonzales „: Der Vogel ist eine Kreuzung van Dyck/Heremans. Er wurde 3. beste Taube Europa Cup 2010 in Dortmund. Fliegt jung 5/6 und jährig 10/13 mit 1.,1.,1.,2.,4.,5., und 20. Konkurs. Top-Zuchtvogel; seine Nachzucht ist an sämtlichen Meisterschaften beteiligt. Vater ist B-03-6032 Enkel „Kanibaal“ van Dyck. Mutter ist die B-05-6449962 von Heremans-Ceusters aus der „Olympiade-Linie“.

B-04-6470738 V, „Van Dyck/Heremans“. Hervorragender Zuchtvogel, ein Enkel des Kanibaal und der Heremans-Ceusters-Täubin. Aus ihm stammt nicht nur der „Speedy“, sondern auch der 0643-12-161, eine Ausnahmezuchttaube, deren Nachzucht bereits 6 x den 1. Konkurs, 6 x den 2. Konkurs und 5 x den 3. Konkurs geflogen hat.

0643-10-245 W, wieder eine Kreuzung „Van Dyck/Heremans“. Bestes Weibchen der Regionalflüge 2012 im RegV 400. 1. Konkurs ab Tennenlohe.  5 Enkelkinder fliegen in 2015 einen 1. Konkurs. Ihr Vater ist der B-09-6269193 von Leo Heremans, Enkel „De Jan“. Nachzucht fliegt sehr gut bei Richter/Lipski. Die Mutter der „245“ ist Schwester zu „Speedy Gonzales“, aus dem Enkel von Kanibaal.

0890-09-233 V ist eine Kreuzung „Prange/Meier-Rahden“. Bester Vogel der RV Gelsenkirchen-Buer in 2010. War an allen Meisterschaften beteiligt. Allein in 2015 fliegen Kinder und Enkel von ihm 4 x den 1. Konkurs. Sein Vater ist der „681“ von Prange aus dem bekannten „555“ (Sohn Ringloser), die Mutter ist eine Enkelin „Kleiner Dirk“. Sie fliegt in 2004 bei Richter-Lipski 12/12 mit 1081 Aspunkten.

B-04-6459991 „Special One“ Heremans-Ceusters. Ein Zuchtas ohnegleichen! Seine direkte Schwester fliegt bei Heremans einen 1. Konkurs gegen 1600 Jungtauben von Noyon. 8 Kinder und Enkelkinder fliegen bei Richter/Lipski bereits einen 1. Konkurs. Allein in 2016 fliegen 5 Kinder 51 Preise. Sein Sohn, der 14-1166, fliegt regional gegen 5500 Tauben einen 1. Konkurs von Neumarkt (399 km). Der 14-1196 fliegt 2017 12/12 volles Haus und wird u.a. 20. Astaube BRD. Sein Vater, B-03-6032895 V, ist Halbbruder Olympiade (2. nationale Astaube KBDB Snelheid 02). Die Mutter, B-00-6146372, ebenfalls von Heremans-Ceusters, ist eine Tochter aus Bruder Kanibaal und Halbschwester „130“, der 5 x 1 Konkurs fliegt.

0643-10-159 W ist eine Kreuzung Stieneker/Janssen. Die Taube flog bereits bei Michael Lipski 5/5 beim Jungflug. Ihr Enkel 16-213 wird 2016 15. Astaube BRD. Mehrere Enkelkinder fliegen zweistellig und mehrere 1. Konkurse. Ihr Vater ist der NL-09-1015593, eine Janssen-Taube aus der Linie „Wondervos“ und „019“. Die Mutter stammt von Klaus Stieneker aus „Christiano“ und aus „Tochter Kanibaal“.

Das sind die wichtigsten Zuchttauben von Richter/Lipski. Aus ihnen wurden die meisten guten Reisetauben gezogen. Wenn Heinz, sein Sohn Jörg und Michael Lipski sich die Gruppenbilder der letzten sechs Jahre in ihrem Wintergarten anschauen, dann finden sie in fast jeder dieser vielen Leistungstauben die Gene obiger sechs Zuchttauben wieder. Es ist beeindruckend, wie sich vor allen Dingen das Blut des „Kanibaal“ und der „Olympialinie“ von Heremans-Ceusters in diesen Tieren wiederfindet. Daneben gibt es natürlich noch andere Neueinführungen. Man muss ja schließlich am Ball bleiben! So hat man seit einigen Jahren Kontakt zu Willy Steenaerts aus Lummen in Belgisch Limburg aufgebaut. Willy Steenaerts, der als Briefträger arbeitete, spielt hauptsächlich gut auf der Kurz- und Mittelstrecke und glänzt jedes Jahr mit vielen 1. Konkursen. Er züchtet auch in der Kanibaallinie. Es sind die perfekten Passertauben und haben bereits zu sehr guten Ergebnissen geführt. Zurzeit versucht man, das Blut der guten Tauben, die ja auch älter werden, durch etwas mehr Inzucht zu sichern. Man hofft dadurch, lange auf einem sehr hohen Level zu bleiben. Erwähnt werden muss auch noch der Tierarzt Rene Becker. Er betreut nicht nur den Bestand, sondern liefert auch Tauben, die bei Richter/Lipski getestet werden. Zwei davon haben sich schon als richtige Asse herausgestellt. Die besten Zuchtpaare zurzeit sind „King und Queen“ (161 x 610), „397 x 333“ und „509 x 491“.

100 Spatzen und ein Dutzend Dohlen.

Senior Heinz ist ein Vogelliebhaber. Zwischenzeitlich flattern in seinem Garten über 100 Spatzen und ein Dutzend Dohlen umher. Sie sitzen in Hecken, Sträuchern und Bäumen und warten immer darauf, dass Heinz mit der Futterdose rappelt. Eine Dohle, die am Fuß verletzt ist und nur herumflattern kann, ist ganz versessen auf Erdnüsse. Sie kommt gar auf die Hand geflogen. So wie das Verhältnis zu den draußen lebenden Vögeln sehr eng ist, so verhält es sich auch bei den Tauben. Sie sind ruhig und zutraulich und trotz fast wöchentlich stattfindender Greifvogelangriffe nicht übertrieben nervös und aufgeschreckt. Auf den Jungtaubenschlägen hat man ein äußerst zahmes Zuchtpaar mit Nistzelle untergebracht, das eine Art Vorbild für die Zähmung der Jungtauben darstellen soll. Hier merkt man, dass die Züchter sich gerne mit ihren Tauben beschäftigen.

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Bei Begutachtung der Schläge muss man schon einmal „schlucken“, denn Schnickschnack gibt es hier nicht. Sie sind in den 1990er Jahren gebaut worden und viel wurde dann daran nicht mehr verändert. Der jetzige Jungtierschlag war früher ein Hühnerstall. Dass es den Tauben egal ist, wo sie untergebracht sind, zeigen die Ergebnisse in diesem Jahr. Ein sehr großes Problem des Trios Richter/Lipski sind die Wanderfalken. Es ist schon äußerst dramatisch, was die Züchter damit erlebt haben. In circa 300 m Luftlinie ist auf einem Kamin ein Wanderfalkenhorst eingerichtet worden. Dort brütet ein Paar und zieht jedes Jahr mehrere Jungtiere hoch. In „schlechten“ Jahren hat die Schlaggemeinschaft an einem Tag an die 30 Jungtiere verloren. In einem Umkreis von gut fünf Kilometern kann Michael Lipski fünf Wanderfalkenpärchen aufzählen, obwohl ein einzelnes Paar in der Natur einen viel größeren Abstand zueinander hält. Man züchtet bis an die 150 Jungtauben pro Jahr für sich selber, um am Ende des Jahres genügend Tiere für die weitere Reise übrig zu behalten. Bei jedem Training ist man sehr vorsichtig, man beobachtet ständig den Luftraum. Ein Kuriosum im Reisejahr 2020: Die Reiseweibchen wollten die ganze Saison trotz Fahne nicht fliegen. Sie waren drei Minuten in der Luft und schwups sofort wieder im Schlag. Trotzdem brachten sie hervorragende Flugergebnisse nach Hause. Die Ausflüge bleiben beim Training extra immer offen. Im Jahr zuvor waren sie noch zwei Stunden in der Luft. Insgesamt war das Reisejahr 2020 von der Greifvogelsituation aus betrachtet ein „gutes“ Jahr, was die guten Erfolge unterstreichen. Die Züchter haben sich an die vielen, unangenehmen Überraschungen durch die Greifvögel gewöhnt. Man muss jederzeit mit Allem rechnen, aber trotzdem lassen sie sich nicht entmutigen und denken sich immer neue legale Wege aus, um ihre Tiere zu schützen. Und dass man trotz solcher Schwierigkeiten die Konkurrenz jedes Mal aufs Neue düpiert, das spricht für sich. Manche Jungtauben werden stärker von einem Raubvogelkontakt beeinflusst als andere. Die einen zeigen sich nervenstark und verlassen bereitwillig den Schlag, andere dagegen gehen aus dem rechten Ausflug raus und kommen links wieder rein. Verluste von 50% hat Michael Lipski selber schon erlebt.

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Das Verhältnis zu den Züchtern der Nachbarschaft und der RV ist von gegenseitigen Respekt und Kameradschaft geprägt. Doch Konkurrenz belebt das Geschäft. Sie kommt hauptsächlich von der Schlaggemeinschaft Stemmann aus Gelsenkirchen, die ihnen immer wieder einmal das Nachsehen gibt. Sie wurde hinter Richter/Lipski Zweiter im Regionalverband. Jörg Richter: „Die Schlaggemeinschaft Stemmann ist in unserer RV die treibende Kraft, dass man was tun muss, denn die sind mit drei Mann und verstehen ihr Handwerk. Aber das ist das Schöne, du hast ordentlich Konkurrenz und du darfst nicht eine Minute schlafen.“ Theo Stemmann ist 1. Vorsitzender der RV Gelsenkirchen-Buer, Jörg Richter sein Vertreter. Zusammen mit den Mitgliedern ihrer RV haben sie im vergangenen Jubiläumsjahr der RV Gelsenkirchen-Buer den München-Flug und den freien Jungtaubenflug „Goldcup“ organisiert. Wenn die Tauben los sind, wird gegeneinander konkurriert, danach wird zusammen ein Bierchen getrunken. Vereinsversammlungen werden im Wintergarten der Familie Richter abgehalten. Auch wenn die Tauben kommen, sitzt man hier oft mit Nachbarn, Verwandten und ehemaligen Taubenzüchtern zusammen. Es gibt immer Zeugen, welche die Tiere ankommen sehen. Im Winter fressen die Reisetauben Gras! Sie sitzen dann in einer extra gebauten, großen Voliere vor den Reiseschlägen. Ende Januar ist die Rasenfläche kahl gepickt und die Tauben suhlen sich bei Regenwetter in den Pfützen. Sie sehen dann aus wie „kleine Schweinchen“! Wenn man denkt, es gäbe dann Probleme mit Würmern und Kokzidien, dann zeigen die Kotproben ein anderes Ergebnis. Keine Würmer, keine Kokzidien! Gerne lassen Richter/Lipski auch andere an ihrem Sport teilhaben. Hier und da einen Gutschein für Jungtauben, Unterstützung eines Anfängers usw. Bewährte Tauben dürfen bei Richter/Lipski übrigens bis zum natürlichen Ende bleiben.

Über Vorbereitung der Tauben und ihrer Versorgung

Das Procedere ist seit Jahren dasselbe. Die Tauben werden auf totale Witwerschaft gespielt. Es wird nicht umgetrieben, sondern Vögel und Weibchen sind in festen Abteilen. Die Weibchen werden allerdings nach dem morgendlichen Training in eine kleine Voliere ausgesperrt. So hat man keine Zuneigungsprobleme der Weibchen untereinander, so gab es unter anderem kein Ei in der letzten Saison. Bei 37 Zellen auf den beiden Witwerschlägen geht man in der Regel mit plus minus 70 Tauben an den Start. 2020 waren es auf der 1. Tour 66, auf der letzten 35 Tiere. Trödelt einer der Partner zu sehr beim Heimkommen und der andere muss lange warten, dann bleibt er auf den nächsten Flügen zu Hause.

Interessant in der RV Gelsenkirchen-Buer ist, dass auf der ersten Hälfte der Flüge doppeltes Korbgeld pro Taube bezahlt werden muss, dafür ist die zweite Hälfte dann kostenfrei. Das ist gut für die RV-Kasse, aber der erhoffte Effekt, dass auf den letzten Flügen mehr Tauben als sonst eingesetzt werden, ist noch nicht richtig eingetreten. Bei den Jungtauben sieht es so aus, dass verdunkelt und belichtet wird. Das ist aber auch schon alles, die Jungtauben werden normal vom Sitzbrett eingekorbt. Die 6 x 1. Konkurse auf 6 Flügen 2020 und der Gewinn der 1. Deutschen Jungtaubenmeisterschaft sprechen für dieses Vorgehen. Die Alttauben werden um den 20. Januar herum angepaart, das erste Gelege lässt man überbrüten, das war´s. Ab dem 1. März lässt man die Tauben vorsichtig draußen fliegen. Alt- und Jungtauben werden vor den Flügen dreimal auf 2 und 3 Kilometer antrainiert, danach gibt es kein weiteres privates Training.

Die Tauben werden nicht anders versorgt wie auf den meisten guten Schlägen. Qualitätsprodukte sind wichtig, Futter gibt es von Beyers „Relax, Energie, Power, Soontjes gelb“. Ergänzungsfuttermittel werden nicht von einem bestimmten Hersteller genommen, sondern man sucht sich das aus, was man braucht. Dazu zählen einzelne Produkte von Waldemar Payk, von Dr. Rotkamp, von Röhnfried, von Dr. Becker und andere mehr. Bei Naturkräutern kann man nie etwas falsch machen. Schwarzkümmel wird eingesetzt und viele Erdnüsse. Zum Impfen gegen Paramyxovirose und Paratyphus kommt der Tierarzt Dr. Becker vorbei. Gegen Trichomonaden wird vor und während der Saison behandelt. Auch Antibiotika werden trotz Bedenken gegeben, und zwar dann, wenn gegen Ende der Saison die Leistungen nachzulassen scheinen. Vor Jahren hat man es ohne probiert, die Saison war nicht schlecht, aber am Ende gab es einen leichten Leistungsabfall.

Heinz und Jörg RichterBertlicher Str. 22 – 45701 Herten

Tel. 0049 209 620041

E-mail: jrichter78@gmx.de

Reiseleistungen 2020

Bundesebene:

1. Deutsche VB-Jungtiermeisterschaft

3. As-Weibchen 0643-18-3053

90. As-Weibchen 0643-19-917

82. As-Vogel 0643-19-829

7. Platz „Die Brieftaube“

43. RV-Meisterschaft des Verbandes

Westfalen (ca. 4000 aktive Züchter)

2. Platz Westfalenmeisterschaft

13. As-Weibchen 0643-18-2881

6. bester jähriger Vogel 0643-19-829

Regionalverband 400 „Westliches Ruhrgebiet“

(ca. 300 aktive Züchter)

1. RegV – Meister

1. RegV – Verbandsmeister

1. RegV – Jährigenmeister

4. u. 5. bester Vogel RegV

2. u. 3. bester Jähriger

1., 4., 7., 8., 9. bestes Weibchen

2. u. 8. bestes jähriges Weibchen

1. Jungtiermeister RegV

1. – 4., 8., 10. bestes Jungtier

3 erste Preise RegV Alttierreise

4 erste Preise Reg-Gruppe Ost Jungtierreise

RV-Gelsenkirchen-Buer (35 aktive Züchter)

1. RV-Meister 53/55 Preise 3973 Punkte

1. RV-Jährigenmeister 49 Preise 3742 Punkte

1. RV-Weibchenmeister 32 Preise 2341 Punkte

1. RV-Meisterschaft (VB) 30 Preise 2608 Punkte

1.,2.,3.,5.,6.,7.,8. RV beste Taube

1.,2.,4.,5.,6.,7.,10. RV bestes Weibchen

1.,3.,4.,6.,9. RV-bester Vogel

1.,3.,4.,6.,7. RV beste Jährige

1. RV-Jungtiermeister 30/30 Preise 2504 As-P.

1.,2.,5. – 10. bestes Jungtier

6 erste Preise RV Alttierreise

5 erste Preise RV Jungtierreise

Sonderauszeichnungen:

1. Gesamtsieger Diamonds Cup

1. Vanrobaeys Superstar des Jahres (Gesamtsieger)

1. General Champion Tipes brieftauben-markt Championat

(C) TaubenMarkt/Die Sporttaube Ausgabe 12/2020 Autor: Adalbert Scheele


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