Im JUNI 2020 – von Dr. Peter Boskamp…


Wieder aktuell – Wegbleiben der Jungtiere

Ein Thema, bei dem man sich im Taubensport auf sehr dünnem Eis bewegt. Es gibt keine Frage, die im Sprechzimmer so oft gestellt wird. In den letzten Jahren kann man verstärkt beobachten, dass Jungtiere den Weg nicht zurück in den Schlag finden. Da wir eine lange Zeit davon ausgegangen sind, dass dieses Verhalten durch Adenocoli verursacht wird, verschlossen wir lange die Augen vor andere mögliche Gründen.

Als Tierarzt wurde man in erster Linie dazu ausgebildet, auf die medizinischen Ursachen hinzuweisen, wenn Jungtauben wegbleiben. Wenn man über Adenocoli hinaus schaut, ist es häufig eine (subklinische) Herpesvirusinfektion. Wenn man die Jungen kugelrund einkorbt und die größten Erwartungen hat, kann es sein, dass an dem Tag bei einem Flug 25 bis 30% der Jungen verschwinden. Wenn man nach einer solchen Erfahrung nicht alarmiert ist und eine Woche später die scheinbar gesunden Tauben wieder einkorbt, kann sich dasselbe Spiel wiederholen.

Wir selbst glauben, dass das Herpesvirus eine bedeutende Rolle bei den Verlusten der Jungtiere spielt. Vielleicht nicht direkt, aber zumindest indirekt. Seitdem wir, wie in diesem Buch beschrieben, zweimal gegen diese Infektion impfen, kann man feststellen, dass geimpfte Tauben deutlich seltener wegbleiben.

Es bleibt die Frage offen, ob dieser Effekt ausschließlich auf die Herpesimpfung zurückzuführen ist. So wie es vorgesehen ist, impfen wir auch zwei Mal gegen Paramyxo und das kann eine ebenso große oder noch größere Rolle spielen. Auch hier bleibt die Frage, ob die Ursache einzig und allein die Herpesimpfung sein könnte. Man impft ebenfalls zwei Mal gegen Paramyxo und das kann eine ebenso große, wenn nicht sogar noch größere Rolle spielen. Um das auszuschließen, müssen wir Liebhaber mit Jungtauben beobachten, die ihre Tauben tatsächlich zwei Mal gegen Parmyxo geimpft haben und die sich dabei exakt an die vorgesehene Anleitung gehalten haben. Die große Mehrheit aber impft nur einmal, weil man das halt ausreichen muss.

Aber nun gut. Auch bisher können wir beobachten, dass bei Tauben, die zweifach gegen das Herpesvirus geimpft wurden, deutlich weniger Verluste zu verzeichnen sind. Das ist ein Fakt.

Aber auch bei doppelt geimpften Tauben können die Verluste noch erheblich sein! Natürlich spielen dabei auch andere Faktoren eine Rolle. Seit 2013 wissen wir, dass es auch noch eine weitere medizinische Ursache für das Wegbleiben der Jungtiere gibt. Nämlich der sogenannte Pestkop. Diese Bakterien können, wenn sie ausreichend vorhanden sind, dafür sorgen, dass viele Jungtiere und auch ausgewachsene Tauben nicht mehr in den Schlag zurückkommen. Häufig bekommt ein Züchter mitgeteilt, dass seine Tauben völlig orientierungslos in 500 Meter Entfernung vom Schlag gefunden wurden. Es ist immer wieder auffällig, dass eine Behandlung dieser Infektion dafür sorgt, dass keine Tauben oder nur noch wenige verloren gehen. Zu den medizinischen Infektionen, die ebenfalls zu Verlusten führen können, gehören schwere Infektionen der Atemwege und schwere Gelbinfektionen. Dann sollte der Züchter jedoch zuerst bei sich selbst die Ursache suchen, weil er seine Tauben wahrscheinlich nicht gut beobachtet hat und die kommende Atemwegsinfektion übersehen hat. Bei leichten Atemwegsinfekten können die Tauben sich möglicherweise verspäten, aber nicht massenweise wegbleiben. Aber schlussendlich können auch noch die Adenocoli-Infektionen zu Verlusten führen. Wir haben sehr lange an dieser Krankheit festgehalten. Aber ein Liebhaber, der etwas auf sich hält, korbt keine Tauben ein, die sich übergeben oder Durchfall haben. Diese Tauben erhalten wahrscheinlich, bereits aufgrund der schlechten Bedingungen während des Transports in den Körben, Probleme mit Infektionen. Aber selbst, wenn dies die Ursache ist, ist dies keine Erklärung für die immer massiver werdenden Verluste der Jungtiere in den letzten Jahren.

Ein weiterer Grund für den massiven Verlust von Tauben während des Trainings, ist auf einen klaren Himmel mit Inversion und Ostwind zurückzuführen. Auch kreuzende Schwärme können eine Ursache sein. Viele Vereine haben einen eigenen Transport, wodurch an einigen Plätzen reger Verkehr herrscht.

Es gibt auch die Meinungen von Kolumnisten und anderen Tierärzten. Dabei handelt es sich allerdings um Hypothesen. Zum Beispiel meint ein Kollege, dass der Verlust der Jungtiere hauptsächlich auf die extreme Kondition, die sie besitzen sollen, zurückzuführen ist, was dazu führt, dass sie weiter weg fliegen, als es ihnen gut tut. Infolgedessen würden ähnliche Effekte wie bei Menschen auftreten, die ihre Kondition überschätzen und ertrinken, wenn sie im Meer schwimmen. Da die Verluste so massiv sind, bin ich skeptisch. Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein solches Verhalten bei allen Tauben gleichzeitig vorkommen soll. Ein anderer Kolumnist äußerte die Meinung, dass zu viele minderwertige Tauben gehalten werden. Aus diesem Grund würden auch zu viele minderwertige Jungtauben gezüchtet. Ihm zufolge könnte dieses Problem durch eine Verbesserung des Futters gelöst werden. Viel seriöser war die Abhandlung des Teams Eijerkamp zu diesem Thema. Sie wiesen auf den möglichen Einfluss des Kp-Index auf den Flugverlauf der Tauben hin. Um dies jedoch beweisen zu können, so sagen sie selbst, müsse noch mehr Forschung betrieben werden.

Das gilt natürlich für viele Hypothesen, auch für die Folgenden, die ein wenig mit den bisherigen Hypothesen übereinstimmen.

Ich sprach bereits von dem sehr glatten Eis. Noch gefährlicher wird es, wenn man es wagt, zu behaupten, dass Strahlung eine Rolle spielen könnte. Strahlung ist für uns alle unsichtbar, aber daher nicht weniger präsent. Es gibt mittlerweile genügend wissenschaftliche Publikationen, die die schädlichen Auswirkungen von Strahlung belegen. Sie ist aber notwendig für das menschliche Leben und darum wird sich daran nichts ändern. Es ist jedoch möglich, dass Tiere, die viel empfindlicher darauf reagieren als Menschen, tatsächlich unter der Strahlung leiden. Strahlung ist Energie. Und Energie belastet permanent das oxidierende Enzymsystem des Körpers. In Deutschland wurde eine Studie veröffentlicht, in der deutsche Allgemeinärzte einen möglichen Zusammenhang zwischen der erhöhten Strahlung von Funkmasten und der Entwicklung von Leukämie bei Kindern fanden. Schon heftig. Auf jeden Fall kann man einen Trend in Bezug auf die Verluste der Jungtiere erkennen, die mit der Einführung des G1-, G2-, G3- und jetzt G4-Netzwerks zusammenfallen. Zufall? Andere hingegen sagen, dass gerade die niederfrequente Abstrahlung von Stromleitungen die Orientierung der Tauben beeinflussen kann. Die Stromleitungen gibt es allerdings schon lange, während die Probleme in der jetzigen Form erst in den letzten Jahren aufgetreten sind. Wenn wir dann weiterhin annehmen, ist es vielleicht möglich, dass dieses oxidierende Enzymsystem überlastet und eine zusätzliche Rohstoffversorgung benötigt wird? Wie in diesem Buch bereits beschrieben, sind es vor allem Vitamine, Spurenelemente, Mineralien und pflanzliche Wirkstoffe, die dieses Enzymsystem in Bewegung und aktiv halten. Und das sind genau die Wirkstoffe, die in den letzten 25 Jahren in der Menge im normalen, täglichen Futter stark reduziert wurden. Es kann also sein, dass das oxidierende Enzymsystem aufgrund der Überlastung nicht optimal versorgt wird und deshalb die Tauben keine Antwort mehr auf die Strahlungsbelastung haben.

Aber auch Veröffentlichungen über genetisch manipulierte Organismen (GVO, Pflanzen und Tiere) zeigen sehr beunruhigende Ergebnisse. Gentechnisch veränderte Maissorten, die hohe Dosen von Pestiziden aushalten, dürfen in Europa nicht als menschliche Nahrungsmittel, jedoch als Tierfutter verwendet werde. Ein anderer gentechnisch hergestellter Mais produziert als Folge der Genmanipulation selbst ein Pestizid. Die Forschung von Dr. B.P. Mezzomo in Brasilien zeigte, dass von Mäusen die roten Blutzellen und in geringerem Maße das Knochenmark betroffen war, wenn sie mit dem von diesem Mais produzierten Gift gefüttert wurden. Sowohl die Größe als auch die Produktion von roten Blutkörperchen verringerte sich auffällig.

In einer anderen Studie des Instituts für Biologie und Mykologie der Universität Leipzig stellte Professorin Monika Krüger fest, dass Pestizide, die heute beim Anbau von Maissorten häufiger eingesetzt werden, in der Nahrungskette landen. Das liegt daran, dass der Mais durch die genetische Manipulation gegen diese Pestizide unempfindlich geworden ist. Diese Pestizide binden Spurenelemente, so dass sie für Menschen und Tiere nicht mehr verfügbar sind. Auf diese Weise können Unterversorgungen an diesen Spurenelementen entstehen. Die Untersuchung ergab beispielsweise, dass die Aufnahme von Mangan- und Zink um 25-40% reduziert wurde. Im Blut der getesteten Tiere, die mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert wurden- der daher reichlich mit Pestiziden besprüht werden konnte- wurden Werte gefunden, die 20% unter denen der Tiere lagen, die ihnen nicht ausgesetzt waren. In einer anderen Studie von argentinischen Forschern im Jahr 2010 fand Alejandra Paganelli heraus, dass das Nervensystem von Embryonen durch diese Pestizide in niedrigen Dosen beeinflusst wird. Im selben Jahr entdeckte Professor Andrés Carrasco, dass bei Fröschen bereits schon im embryonalen Stadium Missbildungen auftraten, nachdem sie Dosierungen ausgesetzt waren, die 10 Mal niedriger waren als die von der EU erlaubte Höchstgrenze.

In puncto Orientierung sind Tauben empfindliche Organismen. Ich ziehe keine Schlüsse aufgrund der obigen Tatsachen. Ich stelle nur fest, dass in einigen Vereinen bestimmte Liebhaber nur wenige Jungtiere verlieren, während andere massive Verluste verzeichnen. Vielleicht sollten wir uns das Futter genauer ansehen. Vielleicht stimmt es, dass Jungtauben bei einigen Futterarten weniger oft zurückbleiben als bei anderen Futtermitteln. Vielleicht spielt es überhaupt keine Rolle. Aber nur „messen ist wissen”. Nur Forschung könnte die Hintergründe ans Licht bringen. Dies gilt grundsätzlich für alle der hier genannten Hypothesen. Nichts ist sicher, bis es bewiesen ist.

Forschung bezüglich der Ursachen des Wegbleibens junger Tauben ist offensichtlich notwendig. Denn wenn wir so weitermachen, geht der Taubensport daran kaputt. Bei diesen Studien müsste man das Phänomen auch in anderen Teilen der Welt beobachten und analysieren. Sind die Verluste an anderen Orten auf der Welt genauso groß? Eventuell sogar höher? Oder viel niedriger? Vielleicht sogar auch völlig zu vernachlässigen?

Viel Erfolg

Peter Boskamp

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