Liebe Leserinnen und Leser, Sportfreunde und Sportfreundinnen,

eine Neujahrsansprache sollte am besten am Neujahrstag gehalten werden. Doch TaubenMarkt/Die Sporttaube ist nun einmal eine Monatszeitung, deren neue Ausgabe in der Regel Mitte des Monats erscheint. So ist es auch jetzt. Das Neue Jahr ist schon 10 Tage alt, aber ich hatte, wie eben gesagt, vorher keine Gelegen­heit, unseren Lesern ein gutes Neues Jahr zu wünschen. Dabei wollte ich etwas ausholen und kurz auf das abgelaufene Jahr 2017 zu sprechen kommen. Aber nicht zu weit ausholen. Das letzte Wochenende im Oktober 2017 reicht aus – Kassel. War das ein Taubenfest! Bereits im vorvergangenen Jahr – 2016 – stellte die Veranstalterin des Internationalen TaubenMarkt Kassel und Herausgeberin von TaubenMarkt/Die Sporttaube, Irma Kreutzfeldt, in der Ausgabe November fest, dass es um den Taubensport nicht schlecht bestellt sein kann. Zitat: “Das wird nicht nur an den Besucherzahlen des Internationalen TaubenMarkt Kassel gemessen. Sondern an der Stimmung unter den Sportfreundinnen und Sportfreunden insgesamt.“ Ich will jetzt auch in einem Rückblick nicht wiederholen, doch wie längst bekannt ist, hat der Besucheransturm alle Erwartungen weit übertroffen und es herrschte eine Bombenstimmung. Dazu erlaube ich mir noch zu sagen: Lieber ein paar schöne Tage in Kassel, die für jeden Sportfreund machbar sind, als bei der “Globalisierung“ gewisser Taubentransaktionen von vornherein nicht dazu zu gehören. Mag jeder Leser sich seinen Teil denken.

Damit schließe ich die kleine Rückschau auf 2017 ab und wende mich 2018 zu. Gute Vorsätze sind ein beliebtes Thema für die Neujahrsansprache. Das perfekte Rezept für ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr habe ich natürlich auch nicht. Doch möchte ich sofort mit einem bemerkenswerten Spruch weiter machen. Er ist schon sehr alt und stammt dieses Mal nicht aus dem Mund eines Taubenzüchters, passt aber zu uns Taubenzüchtern. Zitat: “Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss“, erklärte einst Marie Curie, die vor 107 Jahren (1911) den Nobelpreis für Chemie erhielt. Auch in der taubensportlichen Welt sollte die Chemie stimmen. Das beginnt im Taubenschlag jedes einzelnen Sportfreundes. Wird der Schlag immer wieder gereinigt, ist er insgesamt sportgerecht, sind die Tiere gesund und in Ordnung? Das haben Sie als Besitzer, Halter, Pfleger selbst in der Hand. Ohne Fleiß kein Preis, doch das dürfte wohl das kleinste Problem sein. Schwieriger wird es schon, wenn man den Verein oder die RV nimmt. Stimmt hier die Chemie zwischen den Sportfreunden auf den unteren Organisationsebenen? Ach, die Regionalverbände schließe ich gleich noch mit ein. In den taubensportlichen Organisationen, in denen die Chemie nicht stimmt, gibt es keine Zufriedenheit. Selbst Sportfreunde, welche geradezu schwindelerregende Erfolge erzielen, sind dort nicht glücklich und zufrieden, wo die Chemie – das respektvolle Miteinander – nicht stimmt. Gute Kollegialität, Kameradschaft zwischen den einzelnen Sportfreunden, Akzeptanz des nicht so besonders Erfolgreichen, aber auch zwischen den Vereinen sowie Reisevereinigungen und Regionalverbänden, sind unabdingbar für die positive Entwicklung des Taubensports. Wenn dann noch die Aufmerksamkeit des Verbandes Deut­scher Brieftaubenzüchter mehr auf die Anliegen der überwältigenden Mehrheit aller Sportfreunde fokussiert würde anstatt für einzelne auf ferne Welten, dann könnte endlich und längst überfällig die Freiheit im Tauben­sport Einzug halten. Und an dieser Stelle nehme ich persönlich mir die Freiheit, den Sportfreunden der Verbandsführung zuzurufen: Nehmt Euch als Dachorganisation nicht zu viel vor, sondern das Richtige – es sollte den Bedürfnissen Eurer Mitglieder entsprechen! 

Und an diese Mitglieder gewandt – bin auch eines seit 56 Jahren – meine Anregungen für das Neue Jahr: Nicht mutlos sein, nichts Schlechtes denken und Negatives erwarten. Seien Sie keine Bedenkenträger, vergessen Sie Misserfolge, Kummer, Feinde, Behinderungen – lassen Sie uns mit Optimismus in die Zukunft gehen. 

In diesem Sinne – auf ein Neues in 2018!

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